Kirche Kloster Festung
Fort Konstantin ( Postkarte von 1918 ) |
Das Fort Konstantin wurde ca. 1822 als rückwärtiges Verteidigungswerk auf dem
Plateau der unteren Karthause von den Preußen erbaut und war mit der oberhalb
gelegenen größten Koblenzer Feste "Kaiser Alexander" verbunden. Es sollte den Rheinhang sichern und bildete
über die Löhrstraße eine geschützte Verbindung zur
befestigten Stadt. Die Reste des von den Franzosen aufgelösten ehemaligen Kartäuser
Klosters waren vorher entfernt worden. Nur den Keller des Prioratsgebäudes am Osthang
baute man zur Festungsbäckerei um. Im Hang, durch vier gemauerte Lisenen
verstärkt und mit zwei quadratischen Türmchen an den Aussenecken, ist der Keller
noch heute weithin sichtbar. Der Kehlturm unterhalb am Grat des Berges ist durch
einen gedeckten Aufgang mit dem oberen Teil verbunden. Der
mehrstöckige mächtige Wehrturm schützte auch als Reduit die Flanken der Löhrstraße
und die Rheinebene gegen Süden. |
Früher stand hier ein steinernes Kruzifix-Bildnis (der weiße Herrgott). An
diesem Kreuzungspunkt, an dem die alte Löhrstraße in den Engelsweg (die
spätere Römerstraße) mündete, die Beatusstraße auf den Markenbilchenweg traf,
und die Hunsrück-Höhenstraße abzweigte, endeten die Heiligweg-Stationen aus
der Stadt. Daneben im Weinberg stand seit 1494 die hl. Kreuzkirche. Von einem
Stifter nach der Rückkehr aus dem hl. Land geplant, war sie in den Fels des
Berges gebaut. Im Inneren der Kirche wurde das hl. Grab dargestellt. Der seit
alter Zeit angelegte Weinberg wird noch heute Kreuzberg genannt und war
ursprünglich mit Rotwein bepflanzt. Der Berg galt als heiliger Ort weil, nach
alter Überlieferung, einige Christen für den Glauben hier ihr Leben ließen. Die
Gebeine der Märtyrer, es waren anscheinend ca. dreißig, lagen bis zum Ende
des 18. Jahrhunderts in der Krypta unter dem Altarraum der Kartäuser
Beatuskirche und wurden von den Mönchen verehrt. Der Berg und die Anlage waren
durch die Jahrhunderte dem Vorbild im hl. Land nachempfunden. |
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Das
Prioratsgebäude und die heilig Kreuzkirche vor dem Abbruch (ca. 1822) |