Christenverfolgung unter den römischen Kaisern

Christenverfolgung  (PDF)

 

Oberhalb der Straßenkreuzung, auf halber Bergeshöhe, dort wo heute das Fort Konstantin und eine Wohnanlage steht, war das Felsplateau für eine Kultanlage wie geschaffen. Hoch über den Gräbern der Siedlung und vor dem Zusammenfluss, wo seit alter Zeit die Flussgötter verehrt wurden, opferten die Menschen den Göttern um sie günstig zu stimmen.

In spätrömischer Zeit, als es zu Regierungs- und Finanzkrisen kam, die Grenzen unsicher wurden und Epidemien die Menschen zu besonderer Frömmigkeit trieben, musste es im römischen Reich der Vielgötter - Religionen zu Auseinandersetzungen kommen. Der Kaiser, zugleich oberster Priester, konnte von Juden und Christen in dieser Funktion keine Anerkennung erlangen, weshalb sie als staatsgefährdend galten.

Infolgedessen lösten die Auseinandersetzungen der Christen mit der klassischen Religion und dem Mithras- Kult (dessen Mythologie in vielem  konkurrierend zur christlichen war) im dritten und vierten Jahrhundert vehemente Christenverfolgungen aus. Der Mithras- Kult war beim Militär stark verbreitet und in solidarischer Verbundenheit waren die Soldatenkaiser dem Glauben des Sol invictus insgeheim zugetan.

In den Gesta Treverorum werden die Martyrien der Christenverfolgung in Trier beschrieben. Allerdings wurden im Mittelalter die Martyrien an den Bischofssitzen besonders ausgeschmückt. Die Märtyrer galten als Selige und die Kirche heiligte sie als ihre Blutzeugen.

Vor der Erbauung des Fort Konstantin stand an diesem Ort seit Jahrhunderten ein Kloster; ursprünglich soll es nach alter Überlieferung in römischer Zeit hier zur Hinrichtung von Christen gekommen sein. Vermutlich hatten sie sich den öffentlichen Opferhandlungen auf diesem Berg zu Ehren der Götter entzogen. Der Platz, auf dem später in einer Memoria die Gebeine lagen, wurde bis ins Mittelalter Märtyrer-Berg genannt und es heißt in den Gesta sanct Servatii, dass hier unbekannte Selige (beati ) seit unbestimmter Zeit verehrt wurden.