Römische Zeit
 

Gallien in römischer Zeit  (PDF)

Koblenz "ad Confluentes"  Lage und Name

Die kreisfreie Stadt Koblenz liegt – bezogen auf die Liebfrauenkirche in der Altstadt – auf 15°, 21-43° nördlicher Breite und 7°, 35-48° östlicher Länge vor dem Mündungsbereich der Mosel in den Rhein (bei Stromkilometer 592 des Rheins am Deutschen Eck) mit einem Anteil von ca. 14,5 km Länge am Rheinufer und ca. 11,7 km Länge am Moselufer.

Ihr Name geht in ihrem Ursprung bis in die Römerzeit zurück und zeigt zugleich eine geographische Aussage über die Lage der Siedlung. So ist seit etwa 2000 Jahren hier eine römische Besiedlung anzunehmen. Die Römer legten wahrscheinlich um 9 v.Chr. eine erste Erdbefestigung unter Drusus an der Mosel in Nähe einer alten Flussquerung an, der sogenannten Flussfurt, die es zu kontrollieren und zu schützen galt.

Während der Regierungszeit des Cladius 41 – 54 errichteten sie dann einen Übergang über die Mosel und gründeten zum Schutz des Brückenkopfes das Castellum ad Confluentes. Auch über den Rhein von der Rheinstraße zum heutigen Ehrenbreitstein bauten die Römer ca. 49 eine Rheinbrücke. Das Rhein – Lahn Gebiet mit seinem Abbau von Grundstoffen, Eisenerzen etc., wurde für die Römer ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.

Koblenz befindet sich zwar an der nordöstlichen Peripherie des mittelrheinischen Beckens, ist aber hinsichtlich ihrer Bedeutung für das gesamte Gebiet durchaus als Hauptort oder als zentraler Ort anzusehen.

In vielem zeigt Koblenz ähnliche Züge in seiner historischen Entwicklung wie Andernach, das am anderen Ende des Neuwieder Beckens liegt. Zumal beide Städte vermutlich aus einem Drusus Kastell entstanden.

Als der Limes zwischen 82 und 90 n. Chr. von Domitian errichtet wurde, waren Andernach und Koblenz aus der vordersten Verteidigungslinie herausgerückt. In der folgenden Zeit bis zum Einbruch der Franken, etwa um 260 unter Gallienus, entwickelten sie sich zu offenen, unbewehrten Siedlungen. Beide Siedlungen wurden, als der Limes von den rechtsrheinischen Germanen überrannt worden war, gründlich zerstört.

Gegen Ende des dritten Jahrhunderts als man sie wieder aufbauten wurden sie mit einem starken Festungsbering umgeben. Die Ausdehnung dieser spätantiken Siedlungen war geringer als die der älteren. Beide Städte hatten in der Spätantike eine Siedlungsfläche von etwa 5,8 bis 6 ha. Im Jahre 402 zog Stilicho die römischen Truppen von der Rheingrenze ab. Damit gingen beide Städte, Andernach und auch Koblenz, mit der Zeit in den Besitz der Rheinfranken über.

Beide Kastelle wurden später Königshöfe der austrasischen Merowinger. Auch im Mittelalter lässt sich die Parallelentwicklung der Städte Koblenz und Andernach weiter verfolgen.